Ausschnitt: Neues Lager
NS Freizeitheim (Karte)
Das Haus wurde vor dem Krieg von den Nationalsozialisten als Schießhaus eines NS Freizeitheimes gebaut. Während des Zweiten Weltkriegs waren unterhalb des Hauses, dort wo heute die Hugo-Kunzi-Halle steht, Zwangsarbeiter untergebracht. Ab 1943 waren dort 375 italienische Militärinternierte untergebracht, die z.B. bei der Robert Bosch GmbH als Zwangsarbeiter ausgenutzt wurden(1).
Nach der Befreiung von der Nazi-Herrschaft ging das Haus als Teil der Rückerstattung und Entschädigung in den Besitz der Gewerkschaften über, die während des "Dritten Reiches" Widerstand geleistet hatten. Mit der neuen Nutzung durch den DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) sollte gleichzeitig die Demokratie (im Betrieb) gestärkt werden.
In den folgenden Jahrzehnten wurde das Haus vorwiegend als Bildungsstätte für die politische Jugendarbeit genutzt.
Mitte der 1990er Jahre sollte die Jugendbildungsstätte geschlossen und das Haus verkauft werden. Gewerkschaftliche Haupt- und Ehrenamtliche verständigten sich darauf, das Haus für die gewerkschaftliche Jugendarbeit weiterhin nutzen zu wollen. Um einer Schließung zu entgehen, wurde der Trägerverein Karl-Kloß-Jugendbildungsstätte Stuttgart e.V. gegründet.
Ziel des Vereins ist, das Haus weiterhin als Bildungsstätte zu betreiben und die Jugendbildungsarbeit in Baden-Württemberg zu fördern.
Gäste der Karl-Kloß-Jugendbildungsstätte sind vorwiegend Jugendliche des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften, von Jugendringen sowie von Vereinen und Verbänden der Jugendarbeit.
Anmerkungen
(1) Quelle: "Ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Stuttgart"; Herausgeber: IG Metall Stuttgart, VVN-BdA Stuttgart und Interessengemeinschaft der ehemaligen Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen unter dem Naziregime im Dezember 1997