Tagtäglich haben wir vor Augen, dass jeder Mensch ganz unterschiedliche Privilegien und Voraussetzungen hat, um "seines Glückes Schmied" zu werden. Die beiden Sprichwörter zeigen: Ökonomischer Erfolg als
Glücks-Messlatte und die Eigenverantwortung zum Erreichen dieses Ziels werden in unserer neoliberal geprägten Gesellschaft sehr hoch gehängt. Gleichzeitig ist aber Realität, dass Menschen über lange Zeit und
systematisch von dafür notwendigen Ressourcen, und damit von zentralen Anerkennungskriterien dieser Gesellschaft, ausgeschlossen bleiben. Zahlreiche, abwertende Stereotype ranken sich um die "Unterschicht", die Geringverdienenden,
etc. . Sie werden oft als "Schmarotzer", als faul, dumm, roh und verwahrlost dargestellt. Soziale Abwertungserfahrungen beeinflussen auf vielfältige Weise das alltägliche Leben der Menschen. Der Begriff Klassismus beschreibt
die Erfahrung persönlicher Diskriminierung von Menschen als gesellschaftliches und strukturelles Problem. Treten wir hier in unseren Einzelfallbetrachtungen nicht oft genug in die Falle, eingeschliffene soziale Praktiken nicht zu
hinterfragen und Problemlagen zu individualisieren?
Inhalte der Fortbildung sind:
Wie erfahren Kinder und Jugendliche das Ausgeschlossensein und die Abwertung in der Gesellschaft und wie thematisieren wir diese Erfahrungen in der konkreten pädagogischen Praxis?
Wie können wir ökonomische Problemlagen und daraus resultierende Abwertungen in der Kinder- und Jugendarbeit aufgreifen?
Wie sind die Auswirkungen dieser Abwertungen?
Nach welchen Regeln und Mechanismen funktioniert Klassismus?
Die Fortbildung besteht aus einem theoretischen und einem sehr praxisbezogenen Teil, der auch eine Exkursion beinhaltet.
Es handelt sich um eine Fortbildung der Akademie für Jugendarbeit Baden-Württemberg.
Referentin
Johanna Bröse, Dipl. Päd.
Fachliche Auskünfte
Sabine Röck
sabine.roeck@jugendakademie-bw.de
Organisatorische Auskünfte
Regina Kovacic, Susanne Zenker
Sekretariat
0711 896915-50
(Mo - Do 9.00 - 12.00 Uhr)
info@jugendakademie-bw.de